Das Landratsamt setzte das Wasserschutzgebiet für die Quelle Hausheim auch förmlich neu fest.
Die Gemeinde Berg setzt ihr vor zehn Jahren entwickeltes Konzept einer dezentralen, modernen auf dem Grundsatz der Nachhaltigkeit basierenden Wasserversorgung Schritt für Schritt um und investiert jährlich beträchtliche Summen in den Ausbau und die Modernisierung einschließlich Fernwirkanlage der kommunalen Wasserversorgung, die als Regiebetrieb der Gemeinde betrieben wird.
Die Bauabschnitte VII und VIII (Hausheim, Verbund Hausheim - Berg, Kettenbach) sind bereits komplett abgeschlossen, ebenso der BA VI (Wasserwerk und Hochbehälter Oberölsbach, Verbundleitung Sindlbach - Oberölsbach). Von den Ortsnetzleitungen ist Irleshof komplett erneuert und in diesem Jahr wird mit einem Kostenaufwand von 500.000 Euro das Trinkwasserversorgungsnetz in Gnadenberg neu gebaut. 2009 soll der Rest des Netzes in Oberölsbach modernisiert und 2010 das Modernisierungsprojekt mit dem Bau des Versorgungsnetzes Unterölsbach abgeschlossen sein.
Im Rahmen des Bauabschnitts X wurden bereits sämtliche Brunnen und Quellen sowie die bestehenden Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 2050 Kubikmeter generalsaniert. Das gesamte Versorgungsnetz wurde inzwischen zu einer Einheit verbunden, so dass auch die riskante Inselversorgung von Hausheim und Kettenbach der Vergangenheit angehört. Zudem helfen sich die Gemeinde Berg und die Stadtwerke Neumarkt bei Bedarf hinsichtlich der Versorgungssicherheit aus und auch die Autobahnmeisterei Neumarkt wird aus Berg versorgt.
Für die Ortsteile Haslach, Gspannberg, Rührersberg, Kleinvoggenhof und Reichenholz kauft die Gemeinde Trinkwasser von der Nachbargemeinde und beteiligt sich dort auch an den Investitionskosten für ie Wasserversorgungsinfrastruktur.
Der Ort Bischberg erhält das Trinkwasser von der Pettenhofener Gruppe, die fünf Anwesen der Mauertsmühle werden von der mittelfränkischen Hammerbachtal-Gruppe versorgt.
Derzeit arbeitet die Gemeinde mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg an der Überarbeitung der bestehenden Wasserschutzgebiete und der Erstfestsetzung eines Schutzgebietes für die Brunnen III und IV bei Häuselstein.
Nachdem die Gemeinde ein Gutachten für die Neuausweisung eines neuen Schutzgebietes für die Quellen Hausheim durch das Büro Dr. Prösl aus Landshut erarbeiten ließ und auf Basis dieses Gutachtens die Festsetzung eines Schutzgebietes zur Sicherung der öffentlichen Trinkwasserversorgung beantragt hatte, setzte das Landratsamt das Schutzgebiet jetzt auch förmlich fest. Im Verfahren hatte es keine nennenswerten Einwendungen oder Probleme gegeben. Das Schutzgebiet, das teilweise auch auf dem Gemeindegebiet von Postbauer-Heng liegt, muss demnächst noch beschildert werden.
Bei einem Ortstermin in der engeren Zone des Schutzgebietes verdeutlichte Bürgermeister Helmut Himmler die Wichtigkeit von Schutzgebieten für die Qualität des Lebensmittels Trinkwasser. Die Gemeinde habe bei den Parametern Nitrat, Atrazin und Desethylatrazin keine Probleme und halte die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung zuverlässig ein.
Ingenieur Bernhard Birgmeier bezifferte die Investitionen in die Wasserversorgung im Bereich Hausheim/Kettenbach auf rund 2,2 Millionen Euro. In diesem Gebiet der Gemeinde Berg sei im Grunde alles neu gebaut worden und auch sämtliche Straßen seien in diesem Zusammenhang erneuert worden.
Bürgermeister Himmler erinnerte an das langfristige und konzeptionelle Vorgehen. Durch sehr gute Kooperation mit dem Wasserwirtschaftsamt in Regensburg habe man sich staatliche Zuwendungen gesichert, was inzwischen nicht mehr möglich sei, da es für Sanierungsmaßnahmen keine Zuschüsse des Staates mehr gebe. "Wir haben durch unser methodisches Vorgehen den Bürgerinnen und Bürgern viel Geld sparen können", so Himmler, denn leitungsgebundene Einrichtungen (Wasserversorgung, Abwasserentsorgung) müssten immer bis zum letzten Cent kostendeckend von den Haushalten finanziert werden.
Noch in diesem Jahr will die Gemeinde mit dem Landratsamt das Verfahren für die Schutzgebietsausweisung für die Brunnen III und IV abschließen und danach soll das Schutzgebiet für die Brunnen I und II in Berg reduziert werden. Die Gemeinde Berg hat eine Bewilligung für eine jährliche Entnahmemenge von 560.000 Kubikmeter Trinkwasser und verkauft ca. 380.000 Kubikmeter an die Haushalte. Durch ein aufgelegtes Zisternenförderprogramm - die Gemeinde fördert den Bau von Regenwasserzisternen und damit den sinnvollen Umgang mit Regenwasser - kann der Wasserverbrauch trotz nach wie vor steigender Haushalte seit 10 Jahren stabil gehalten werden.
Die gesamte Einrichtung der Wasserversorgung in Berg hat einen aktuellen Wert von 17 Millionen Euro. Zurzeit sind 2374 Haushalte an die Wasserversorgungseinrichtung der Gemeinde Berg angeschlossen.
neumarkt online 15.05.2008